Hartung Willi
Willi Hartung, der interessanteste Maler der Zürcher Malerfamilie Hartung, liess die realistisch-impressionistische Malweise seines Vaters hinter sich.
Wichtig wurde ihm die Begegnung mit der Malerei der Spätgotik sowie die Beschäftigung mit fernöstlicher Spiritualität.
Mit 35 Jahren entschloss er sich zu einer völlig unzeitgemässen Kunst als Ausdruck der Ehrfurcht vor der Schöpfung, der Achtung des Menschen und der reinen Daseinsfreude.
Als Maler schloss er persönliche Probleme aus. Gegen das Zeitgeschehen ist seine Kunst immun wie die Volkskunst oder die Ikonenmalerei.
Durch viele Reisen und Auslandsaufenthalte suchte er die Berührung durch fremde Kulturen und integrierte die Eindrücke zu einem unverwechselbaren hybriden Stil, der wie Naive Kunst anmutet, aber auch abstrakte Elemente ebenso wie bis in feine Details gemalte Dinge der Natur enthält.
Willi Hartung war ein Malerpoet und freundlicher, charismatischer Einzelgänger. Von furchtloser Wesensart, trat er gegen den Zeitgeist an und schloss aus seiner Bildwelt bewusst Machtstreben, Gewalt und Leid aus. Wenigstens in seinen Bildern sollte der Friede Einzug halten. Das war kein Kopfentscheid, sondern eine Sache des Herzens. In ihm lebte eine franziskanische Liebe und der unbedingte Wille, eine Utopie zu gestalten. Seine Malerei gründet im positiven Denken und in einer blühenden Phantasie. Sie enthält ein seltenes Potential, die Menschen zu erfreuen. Der exklusive Entwurf einer „heilen Welt“ trug zum späten, grossen Erfolg bei, allerdings ausserhalb der Szene aktueller Kunsttrends.
< WELTI modern art, Galerieausstellung Mythenschloss, Zürich-Enge: Adolf Dietrich und Willi Hartung (November 2007 - Dezember 2007)
Biographische Details hier als PDF .
Weitere biographische Informationen bei sikart.ch
Orchidee Frauenschuh
1964
Aquarell auf Papier
40 x 35 cm
signiert und datiert unten links
Der heilige Mamas mit Löwe und Hirsch
1955
Tempera auf Leinwand
58 x 70.5 cm
signiert und datiert unten rechts
ohne Titel (Zwei Frauen in Landschaft, in rosa)
1961
Aquarell auf Papier
Papier: 48.3 x 57 cm
signiert und datiert oben links
ohne Titel (Wüste in Grün und Violett)
1969
Aquarell auf Papier
17 x 25.2 cm
signiert unten rechts, datiert unten links
Der Müllerssohn und der gestiefelte Kater
1972
Aquarell auf Papier
28.8 x 23.2 cm
signiert oben rechts, datiert oben links.
ohne Titel (Griechisches Dorf)
1961
Aquarell auf Papier
22 x 28.7 cm
signiert oben links; datiert oben rechts