Hartung Willi

1915 Zürich - 1987 Sternenberg

Willi Hartung, der interessanteste Maler der Zürcher Malerfamilie Hartung, liess die realistisch-impressionistische Malweise seines Vaters hinter sich.
Wichtig wurde ihm die Begegnung mit der Malerei der Spätgotik sowie die Beschäftigung mit fernöstlicher Spiritualität.
Mit 35 Jahren entschloss er sich zu einer völlig unzeitgemässen Kunst als Ausdruck der Ehrfurcht vor der Schöpfung, der Achtung des Menschen und der reinen Daseinsfreude.

Als Maler schloss er persönliche Probleme aus. Gegen das Zeitgeschehen ist seine Kunst immun wie die Volkskunst oder die Ikonenmalerei.
Durch viele Reisen und Auslandsaufenthalte suchte er die Berührung durch fremde Kulturen und integrierte die Eindrücke zu einem unverwechselbaren hybriden Stil, der wie Naive Kunst anmutet, aber auch abstrakte Elemente ebenso wie bis in feine Details gemalte Dinge der Natur enthält.

Willi Hartung war ein Malerpoet und freundlicher, charismatischer Einzelgänger. Von furchtloser Wesensart, trat er gegen den Zeitgeist an und schloss aus seiner Bildwelt bewusst Machtstreben, Gewalt und Leid aus. Wenigstens in seinen Bildern sollte der Friede Einzug halten. Das war kein Kopfentscheid, sondern eine Sache des Herzens. In ihm lebte eine franziskanische Liebe und der unbedingte Wille, eine Utopie zu gestalten. Seine Malerei gründet im positiven Denken und in einer blühenden Phantasie. Sie enthält ein seltenes Potential, die Menschen zu erfreuen. Der exklusive Entwurf einer „heilen Welt“ trug zum späten, grossen Erfolg bei, allerdings ausserhalb der Szene aktueller Kunsttrends.

< WELTI modern art, Galerieausstellung Mythenschloss, Zürich-Enge: Adolf Dietrich und Willi Hartung (November 2007 - Dezember 2007)

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