Margrit Linck - Pionierin der Keramik
Museum für Gestaltung Zürich
Toni-Areal
01.12.2023 – 14.04.2024
Mit der Ausstellung "Margrit Linck, Pionierin der Keramik" präsentiert das Museum für Gestaltung Zürich das facettenreiche Œuvre der Berner Keramikerin erstmals in seiner ganzen
Bandbreite. Während fünf Jahrzehnten balancierte Margrit Linck mit schöpferischem Elan und kreativer Freiheit zwischen angewandter und freier Kunst. Ihre konstante Auseinandersetzung mit Form, Ausdruck und Technik verlieh dem Handwerk stetig neue Impulse und machte sie zu einer Pionierin der Keramik.
Die monografische Ausstellung im Museum für Gestaltung Zürich ist eine Hommage an Margrit Lincks vielschichtiges Werk und dessen Fortführung bis in die Gegenwart. "Margrit Linck, Pionierin der Keramik" vereint zum ersten Mal ihr künstlerisches und angewandtes Schaffen und präsentiert dieses in einer ateliernahen Szenerie. Neben den beeindruckenden Objekten aus sechs Jahrzehnten zeugen Zeichnungen und Fotografien von einem vielfältigen gestalterischen Leben und einer grossen Leidenschaft für Keramik. In kurzen Videointerviews berichten ehemalige Töpfer:innen von ihrer Tätigkeit im Unternehmen und der Zusammenarbeit mit Margrit Linck. Zudem bietet eine Filminstallation atmosphärische Einblicke in das heutige Atelier von Linck Keramik in Worblaufen bei Bern. Ein Vermittlungsangebot im Ausstellungsraum lädt Besuchende ausserdem zur individuellen
Auseinandersetzung mit dem Werk ein.
Pionierin in zwei Welten
Margrit Linck eröffnete Mitte der 1930er-Jahre als erste Frau in der Schweiz eine Töpferei in der Nähe von Bern und führte einen erfolgreichen handwerklichen Betrieb in einem damals von Männern dominierten Feld. Zu Beginn orientierte sie sich noch an traditionellen Vorbildern und Techniken der Heimberger Keramik, emanzipierte sich aber bald von den ursprünglichen Formen. Sie entwickelte einen eigenständigen Zugang und widmete ihr Leben gleichermassen der Gebrauchskeramik und der funktionsbefreiten Auseinandersetzung mit Ton. So ist Margrit Lincks Werk geprägt von zeitgleicher serieller Produktion für kommerzielle Zwecke und künstlerischen Anfertigungen. Sie verstand sich auch darauf, die Grenzen zwischen den Bereichen zu verwischen und damit eine Brücke zwischen Kunsthandwerk und freier Kunst zu schlagen. Bei der Suche nach Formen und in der Herausbildung neuer gestalterischer Sprachen half ihr das Zeichnen. So entstanden ihre Entwürfe zuerst auf Papier, die Arbeit im Dreidimensionalen erfolgte erst in einem zweiten Schritt. Die Zeichnungen bildeten ausserdem die Grundlage für die Zusammenarbeit mit den von ihr beschäftigten Töpfer:innen, die nach ihren Anweisungen und im Austausch mit ihr drehten, glasierten und brannten.
Weitere Informationen zur Ausstellung erhalten Sie direkt beim Gewerbemuseum Zürich - Toni Areal.
Fotos und Texte vom Gewerbemuseum Zürich.
Titelbild: Margrit Linck, Gebrauchskeramik und freie Kunst, 2023 © Foto: Umberto Romito & Ivan Šuta, ZHdK
Abbildung II: Margrit Linck, Gebrauchskeramik, 2023 © Foto: Umberto Romito & Ivan Šuta, ZHdK
Abbildung III: Margrit Linck, Gebrauchskeramik und freie Kunst, 2023 © Foto: Umberto Romito & Ivan Šuta, ZHdK
Abbildung IV: Margrit Linck, Freie Kunst im Atelier in St. Romain im Burgund, um 1980, © Foto: unbekannt
Abbildung V: Margrit Linck, Arlequin, um 1950, © Foto: Hans Tschirren